Ganz rechtlos bist Du nicht. Wenn ich - nur mal theoretisch - annehme, die erste Aussage "Lieferung binnen 4 Monaten ab Bestellung" wäre nur eine vollkommen unverbindliche Werbeaussage und sei nicht bereits vertragswirksam geworden, dann wäre der unverbindliche Liefertermin "5-7 Monate" aus dem Kaufvertrag vom Dezember 2016 spätestens Ende Juli 2017 abgelaufen. Ab da hätte der Händler nochmal eine letzte Galgenfrist von ca. 4-6 Wochen zum "Überziehen" und müsste dann zwingend liefern. Die 4 Wochen ergeben sich aus der ständigen Rechtsprechung des BGB (z.B. Urteil vom 07-10-1981 - VIII ZR 229/80, hier vor allem auch unter Bezug auf besonders lange Zeitspanne seit Bestellung ähnlich dem o.g. Fall). Die 6 Wochen kommen aus den Musterbedingungen des ZdK (Zentralverbands des Kraftfahrzeuggewerbes), die Du ggf. mit Deiner Bestellung oder dem verbindlichen Kaufvertrag anerkannt haben könntest. Du könntest also u.U. Mitte September (...vielleicht ja aber auch schon früher...) dem Händler eine letzte Frist mit Rücktrittsandrohung zum 30.09.2017 setzen und dann gefahrlos zurücktreten, hättest dann evtl. sogar Deinerseits einen Schadenersatzanspruch gegen ihn. In Deinem Kaufvertrag könnte aber auch noch eine ganz andere, dritte Variante drin stehen, wobei dann zu prüfen wäre, ob diese Vertragsklausel überhaupt rechtswirksam wäre.

Du siehst also: Verbindliches kann man dazu nur sagen, wenn man die "Papiere" genauer kennt, die Du unterschrieben hast und alle Details gründlich untersucht. Außerdem sind bestimmte Formalien einzuhalten, wann und wie man die Fristsetzung und den Vertragsrücktritt erklärt, da können sich auch wieder mehrere Fallstricke verbergen. Also geh damit am besten zum Anwalt.

Auch wenn du im Moment verärgert bist - wir kennen deine Vertragsunterlagen nicht und können daher auch nicht einschätzen, inwieweit ein Fehlverhalten des Autohauses ggf. vorliegt oder eben nicht.

Die Lieferzeitangaben von EU-Importen sind immer sehr vage gehalten, bis zur endgültigen Lieferung an deinen Händler kann einfach zu viel passieren.

Moin....

Negativnennungen im allgemeinen,

1. auch wir als Betreiber müssen bzw werden unter Umständen verklagt bzw bekommen Mahnbescheide ( Sicher ist euch allen bekannt, das wir das Forum nur als Hobby betreiben und somit alles selbst finazieren und sicher versteht ihr dann auch das wir solchen Mahnbescheiden oder ähnlichem keine Lust haben ).Wir werden keinen Cent ausgeben für Beiträge dritter. Vorher würden wir das KIA Board schliessen. Daher sollte seitens der User evtl auch mal Rücksicht auf die Betreiber solcher Foren genommen werden, gerade wenn sie Werbefrei sind und bleiben sollen.

2. User die Firmen ( ich halte das jetzt mal allgemein ) negativ nennen und unter Umständen vor Gericht müssen, wegen Unterlassung, sind natürlich schlecht dran wenn man gewisse Dinge nicht schriftlich nachweisen kann.

3. kann jeder User die möglichkeit der Konversation hier nutzen und da diese nicht öffentlich ist.......

Gruß
Axel

Zum Thema EU-Import:
Auch ich fahre einen EU-Import. Nach meinen damaligen (2012/13) eingehenden Nachforschungen und Überlegungen habe ich mich für den EU-Import entschieden, weil ein vergleichbar ausgestattetes Fahrzeug aus deutscher Serie 3-5 TEUR teuerer geworden wäre bzw. weil ich mehr Ausstattung für den Preis bekomme.
oweit so gut, aber da ist auch ein Haken, diesen Vorteil zu erkaufen: Nämlich Lieferfristen... !!!

Wenn man sich sehr eingehend mit der EU-Import-Materie vertraut macht, dann wird man häufig auf die Problemzone "Lieferzeit" stoßen, weil einfach sehr viele Faktoren reinspielen: Ein von mir angefragter EU-Wagenhändler umriss damals das Thema wie folgt:

Wenn der Kunde einen EU-Wagen ab Produktion bestellt, dann ist das so ziemlich die unglücklichste Situation, denn:
1. Händler (EU-Wagen) macht mit einem Käufer einen Vertrag für ein Fahrzeug, dass er im Regelfall nicht direkt zusammenstellen kann und deshalb kaum verbindliche Aussagen zu Fahrzeug und Lieferung machen kann.
2. Deshalb bestellt der Händler über einen Importeur oder direkt bei einem Auslandsmarkenhändler, der die gewünschte Konfiguration beim Hersteller ordert und der dort entsprechenden Lieferzeiten unterliegt.
3. Der Hersteller liefert irgendwann an den Auslandsmarkenhändler. Um bessere wettbewerbsfähigere EU-Preise bieten zu können, ist der Auslandshändler evtl. gehalten, eine Kurzzulassung des Fahrzeugs zu gestalten (von Tagen bis zu Wochen). Dann hat der Wagen 10 km auf der Uhr (wie meiner damals) und kann dann als Kurzzulassung bzw. Gebrauchtwagen günstiger ins Ausland exportiert werden.
In D ist die Kurzzulassung i.d.R. in den Papieren nicht zu erkennen. Aufschluss geben nur km-Stand und ggf. die begonnene Garantiefrist (meine Garantie betrug für mich ab Händler quasi "nur" 6 Jahre 10 Monate, verschmerzbar ).
4. Den Transport zum deutschen Endabnehmer macht der Händler nicht selbst, dafür gibt es EU-Importeure (Zwischenhändler und spezialisierte Transportfirmen), die das Fahrzeug entspechend auf Ihren Routen disponieren müssen. Das kann locker mal 2 - 4 Wochen dauern, bis der bestellte Wagen beim Endabnehmer ankommt.

Hab ich also eine vakante Lieferfrist ab Werk von vielleicht 4 -5 Monaten (zum Auslandsmarkenhändler!), darf ich noch mal 4 Wochen für eventuelle Kurzzulassung und 4 Wochen für Transportdisposition drauf rechnen. Und - schwups - hab ich knappe 7 Monate Lieferzeit. Kommt es zu Produktionsschwierigkeiten, Transportverzögerungen oder Ausfällen, zieht sich diese Lieferfrist ins Unbekannte.
Hier geht es um einen Sportage, der auch noch ein ziemlich beliebtes Modell ist - europaweit - und deshalb auch gut in der Produktionsauslastung ist. Lass noch im Rahmen der Modelljahrpflege von Kia die Produktitionsprozesse verlangsamen (interne Veränderungen, Updates, Verbesserungen, Konstruktionskorrekturen)... selbsterklärend.

Deshalb erhielt ich damals folgenden Rat:
Wenn die Zeit für mich keine Rolle spielt und Fristen nicht erstes Entscheidungskriterium sind, dann sollte ich mir die frische individuelle Werksbestellung als EU-Wagen wählen.
Möchte oder muss ich auf den Zeitfaktor schauen, dann sei die EU-Neuwagenbestellung ab Werk die falsche Wahl, dann sollte ich mich für einen Bestands-EU-Wagen in vorgegebener Konfiguration ab Lager bzw. ab Importeur entscheiden. Die stehen nämlich i.d.R. abrufbereit und sehr gut ausgestattet auf Abruf.Lieferfristen meist 2 - 4 Wochen.

Ich hatte mich für letzteres entschieden: 10 Tage später stand der Wagen bei meinem Händler.

Man muss also bei EU-Wagen schon auf ein paar mehr Details achten und hinterfragen. Und die Lieferfristen sind aufgrund der "Handelswege" häufig eine der größten Unbekannten Variablen. Darüberhinaus bleibt natürlich immer Wahl der ausländischen Ausstattungslinie sowie Gewährleistungsansprüche (ist der EU-Händler ein Vermittler oder Ankäufer + Wiederverkäufer) sowie die Garantie (läuft die schon?) zu überprüfen.
Für diese Details ist reichlich Denk- und Recherchearbeit erforderlich, wird aber i.d.R. mit erheblichem Preisvorteil vergolten.

Der Händler muss hier also gar nicht das "schwarze Schaf" sein. Es gibt auf dem EU-Markt einige Variablen, auf die der Händler absolut keinen Einfluss hat. Also wird er sich vertraglich möglichst rechtssicher stellen, falls mal was schief geht.
Was wurde besprochen? Was wurde mißverstanden? Was steht im Kaufvertrag und ist damit verbindlich?
Ein guter Händler wird immer versuchen, eine Lösung, eine Übergangslösung oder wie auch immer zu finden.
Man sollte darüber auf jeden Fall ins Gespräch gehen; natürlich nicht unvorbereitet: die Rechtsberatung vorweg kann da durchaus sinnvoll sein. Man muss ja nicht gleich mit Anwalt aufschlagen. Bißchen Materiekenntnis, bißchen Verhandlungsgeschick und man sollte sich verständigen können.
Die Gerichtskeule bleibt ja immer noch.

Ich wünsche dir viel Erfolg und Glück zur zügigen Erlangung deines Sportage.

Gruß Jostor