Standheizung

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    • Standheizung

      Moin.

      Ich habe mir endlich mal die Zeit genommen, meine Standheizung einzubauen. Es handelt sich um eine gebrauchte Webasto BW50 Benzin aus dem Jahr 2000. Fahrzeug ist ein Kia Sephia. Eigentlich irrelevant, das die Standheizung autark läuft und es kein Bus-system gibt, in das die Standheizung eingebunden werden müsste.
      Dabei war der Haltewinkel mit Abgasrohr, ein Kabelbaum mit Relais und Sicherungskasten und eine 1530 Vorwahluhr. Die Halteklammer habe ich selbst gebaut. Dazu habe ich mir noch eine Telestart T91 gegönnt.
      Der Einbau ist individuell.
      Die ersten Minuten des ersten Laufs waren mit ein paar Zündaussetzern etwas holprig, danach unauffällig.
      Problem: Der Lüfter im Innenraum lief nicht mit.
      Den Kabelbaum habe ich so übernommen, wie er im Spenderauto war.
      Der Lüfter wird über ein externes Relais mit 5 Pins gesteuert. Das Relais ist mit 25 A abgesichert.
      Versorgt man den Lüfter direkt von der Batterie über Kabelbrücke mit Strom, läuft er in der jeweils eingestellten Stufe.
      Dass der Lüfter nicht lief, leuchtet nach genauerer Nachschau ein.
      12V Dauerplus liegen an Pin 87 an. Von der Standheizung liegen die beiden Steuerleitungen für die Spule auf den Pins 85 und 86.
      Nun ist der Lüfter aktuell und im ersten Anlauf an Pin 87a angeschlossen.
      Da 12V Eingang nicht über Pin 30 läuft ist klar, dass in dieser Anschlussvariante der Lüfter keinen Strom bekommt.
      Nach dieser Erkenntnis habe ich also den Lüfter an Pin 30 angeschlossen.
      Neues Problem: Die Standheizung läuft nun ganz normal an. Nach etwa 4 Minuten hört man das Relais klicken und der Lüfter sollte sich zuschalten. Tut er aber nicht. Stattdessen unterbricht die Standheizung die Kraftstoffzufuhr und schaltet ab.
      Darauf habe ich das Relais gemessen. Es hat Durchgang von 30 nach 87a. Bei 12V auf 85 und 86 hat es Durchgang von 30 nach 87 bzw. wie tatsächlich angeschlossen von 87 nach 30. Also gehe ich jetzt erstmal davon aus, dass das Relais heile ist.
      Bei neuem Versuch derselbe Fehler. Abschaltung nach 4 Minuten.
      Also wieder den Lüfter vom Relais getrennt und die Standheizung gestartet. Sie lief ihre 30 Minuten durch wie sie soll - nur halt wieder ohne Lüfter...

      Die Fahrzeugbatterie ist voll und groß genug dimensioniert.

      Jetzt bleibt die Frage, warum die Standheizung bei Zuschaltung Lüfter abschaltet.
      Grundsätzlich spielt es doch keine Rolle, ob man den Eingang auf 30 oder 87 legt. Laut Schaltplan dieser Relais ist die Spule auch nicht mit 85/86 verbunden.

      Im vorherigen Fahrzeug hat es ja auch funktioniert. Das war ein Kia Shuma.

      Jemand eine Idee? Ich habe aktuell keine. Ein anderes Relais habe ich jetzt noch nicht probiert, weil nicht zur Hand. Außerdem möchte ich nicht zuviel experimentieren, denn wenn ich die Standheizung zu oft zur Abschaltung nötige, macht sie ganz dicht und ich darf sie auslesen und resetten lassen.

      Grüße,

      Quintin
      Gegen Dummheit kann man was tun, gegen Blödheit nicht...
    • Darf ich mal was anderes fragen?
      Du hast echt eine 22 Jahre alte Webasto-Standheizung eingebaut und das Ding funktioniert auch noch?
      Dann hat sie vermutlich keinen sonderlich hohen Betriebsstundenstand?
      Ich kenne die Standheizung fast nur aus dem gewerblichen Bereich, also in LKW oder Transportern oder Außendienst-PKW. Da sind die Erfahrungen durch die Bank weg so, daß nach drei bis fünf Jahren die Standheizungen aussteigen (sind sozusagen durchgefeuert, weil die im Winterhalbjahr täglich in Betriebb sind), egal ob Benzin-Webasto oder Gas-Truma, Reperatur unwirtschaftlich, da zu teuer. Meist wurde dann entweder die Standheizung ausgebaut, egal ob Fahrzeug weiterbetrieben wurde oder verkauft wurde oder wenn das Fahrzeug ansonsten gut erhalten war und einen sehr guten Preis erzielte, dann wurde vor Verkauf eine neue Standheizung eingebaut. Wobei das eher bei den Fahrzeugen der Fall war, die schon original neu mit Standheizungen vom Fahrzeughersteller gekauft worden waren (egal ob Fabrik oder Händler-Nachrüstung).
    • Ja, ich habe eine so alte Standheizung eingebaut und sie funktioniert einwandfrei.
      Das Alter ist auch kein Problem. Die alten Modelle halten gern mal 15 Jahre und länger ohne Ausfälle durch. Außerdem kann man sie nahezu komplett zerlegen. Das geht bei den neueren Modellen nicht so.
      Und wenn man sich mal anschaut, wo die Standheizungen heute so verbaut werden, ist es kein Wunder, dass sie so schnell den Geist aufgeben. Die Motorräume sind vollgestopft und jegliche Freiräume sind mit Plastikfimmel abgedeckt. Also landen die Standheizungen da, wo fast permanent Wasser, Dreck und Salz an der Substanz nagen.
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    • Danke für die Antwort!
      So hab ich das noch gar nicht betrachtet, aber es stimmt, gerade im PKW wird die Standheizung irgendwo reingequetscht und bekommt da eine ganze Menge Dreck ab.

      Ganz abgesehen davon, daß heute eben vieles weniger reparaturfreundlich ist. Außer für den Kunden, der schließlich alles bezahlen darf, ist es für alle anderen Beteiligten (Hersteller, Händler etc.) auch lukrativer, wenn statt wenigen preisgünstigen Ersatzteilen plus eine Arbeitsstunde, dann lieber ganze Baugruppen mit halber Fahrzeug-Komplettdemontage getätigt werden.
      Dann dem Kunden am besten noch als die Nachhaltigkeits-Wirtschaftlichkeits-Geldsparen-Wundermaschine verkaufen:
      "Die neue Standheizung spart 5ml pro Betriebsstunde, wenn Sie also das ganze Winterhalbjahr von Anfang Oktober bis Ende März die Standheizung jeden Tag zwei Stunden nutzen, dann hat sich die neue Standheizung schon nach 12 Jahren bei einem Sprit-Literpreis von 3,50 Euro gerechnet. Außerdem tun Sie etwas für die Umwelt!" :rofl:
    • Mich hat vor 43 Jahren eine Luft-Luft-Standheizung fast umgebracht. War auf dem Parkplatz von Ford in Niehl und das Auto ein DAF FT 2800. Das Mistding blies plötzlich Abgase in die Kabine.
      Seitdem bevorzuge ich Wasser-Luft-Heizungen in Lkw und Pkw. 1999 kaufte ich einen Xantia HDi neu. Der hatte eine Eberspächer Zusatzheizung. Die war eine Katastrophe. Die kotzte halbverbranntes Dieselöl (Blaurauch) heraus. Citroen bekam das in sieben Jahren Haltedauer nicht in den Griff.
      Mein Caddy von 2006 war mit WL-Heizung bestellt. Ab Werk war eine Webasto eingebaut. Nach drei Jahren war das Teil kaputt. Infolge Garantieverlängerung kostete mich das Ersatzgerät nur 300 Euro. Die Heizung lief dann acht Jahre, hatte aber Probleme mit dem Anlaufen und ich musste das Teil mit der Ross-Tech VCDS dauernd entsperren. Habe das Auto mit 300 tkm 2018 verkauft.
      Dann habe ich einen Kia gebraucht erworben und mit WL-Heizung bestellt. Das war mit zwei Kilomark etwas teuer. Das Gerät läuft jetzt viereinhalb Jahre ohne Probleme. Ist von Eberspächer.
      Als Ü71 denke ich, dass mein Soul mich überlebt, aber ein Auto ohne WL-Heizung kommt mir nicht mehr in´s Haus.