alle Gänge gehen im Leerlauf schwer rein

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    • Es ist meine wahrscheinlichste Vermutung, dass die Kupplung nicht richtig trennt.
      Sie ist nämlich dazu da, das Getriebe vom im Betrieb zwangsläufig drehenden Motor zu trennen.
      Und jetzt mal ganz einfach:
      Wenn man schaltet, werden im Getriebe verschiedene Drehzahlen, nämlich Getriebeeingang (Motor) und Getriebeausgang (Räder) aneinander angeglichen.
      Der Getriebeeingang lässt sich durch die Kupplung trennen. So ist er variabel, also frei drehend und von relativ geringer Masse. So kann der Getriebeeingang dank der Synchronringe schnell auf die der Übersetzung des gewählten Ganges entsprechende Drehzahl gebracht werden.

      Jetzt lassen wir das Auto aber mal an der Ampel stehen. Selbst, wenn man annimmt, dass bei getretener Kupplung der Getriebeeingang mit Kupplungsscheibe noch dreht, wird er über die Synchronringe herunter gebremst, zum Stillstand gebracht und der Gang kann problemlos eingelegt werden.

      Jetzt trennt aber die Kupplung nicht richtig.
      Der Schalthebel steht auf Neutral.
      Getriebeausgang steht mit den Rädern still. Über Neutralstellung besteht keine Verbindung zwischen Eingang und Ausgang. Somit dreht sich der Getriebeeingang trotz getretener Kupplung fleißig bei Motordrehzahl mit.

      Nun können wir ja nur so butterweich schalten, weil über Synchronringe Drehzahlen angeglichen werden.
      Und jetzt kommt der Punkt: Wenn der Motor läuft und das Auto steht, ist eine Angleichung nicht möglich. Angeglichen wird immer an Getriebeausgang. Bei Null müsste der Motor stehen. Der Grund, warum es bei Motor aus ohne Widerstand funktioniert.
      Man hat also einen Widerstand beim Gangeinlegen, weil man Kraft aufbringen muss, um den Getriebeeingang zum Stillstand zu bringen und den Gang einzulegen. Damit steht nun der Getriebeeingang, aber die Kupplungsscheibe schleift ganz leicht.

      Darum bitte noch einmal penibel Entlüften.
      Sollte das noch immer keinen Erfolg bringen, probieren, den Geberkolben weiter rein zu drücken. Nur einen Millimeter. Eventuell durch eine Excenterhülse.
      Oder tatsächlich doch mal den Nehmerzylinder lösen. Die lassen sich teilweise etwas verschieben durch große Schraublöcher. Bringt man den Nehmerkolben dichter an den Ausrücker, betätigt er ihn weiter und eventuell trennt die Kupplung dann komplett.
      Gegen Dummheit kann man was tun, gegen Blödheit nicht...
    • Erstmal Entlüften. Das Einfachste immer zuerst. Hol Dir einen Meter ca. 5mm Innendurchmesser Aquaristikschlauch aus dem Baumarkt. Und Du brauchst ein Gefäß aus Metall oder Glas. In der Kupplung ist Bremsflüssigkeit und die greift viele Kunststoffe stark an. Nun brauchst Du noch die passende Bremsflüssigkeit (Bedienungsanleitung) und normalerweise einen 8er Ringschlüssel und einen zweiten Mann oder Frau.

      Sollten Kupplung und Bremse denselben Ausgleichsbehälter teilen, keine Sorge. Diese Behälter sind aufgebaut wie die Titanic. Da ist eine Trennung drin, die nicht bis ganz oben geht und beide Seiten können nicht gleichzeitig leer laufen.

      Erstmal dafür sorgen, dass Du an die Entlüftungsschraube kommst. Das Auto sollte waagerecht stehen oder zumindest so, dass wenn man allein den Nehmerzylinder betrachtet, die Entlüftungsschraube am höchsten Punkt des Nehmerzylinders ist. Schraubenschlüssel auf die Entlüftungsschraube setzen, Schlauch aufschieben und Gefäß drunter. Ausgleichsbehälter ganz voll machen. Deckel bleibt ab. Nun setzt sich die zweite Person ins Auto. Das Kupplungspedal muss sich bis ganz unten treten lassen. Da darf keine Fußmatte oder Unrat zwischen liegen.

      - Das Kupplungspedal ganz runter treten und dort halten. Nicht ein Bisschen nachgeben, weil sonst Luft ins System gezogen wird.
      - Entlüftungsschraube öffnen. Aber nur so weit, dass die Flüssigkeit gut durch läuft. Dabei drückt es Bremsflüssigkeit durch den Schlauch und man sieht, wie der Nehmerkolben zurück kommt.
      - Entlüftungsschraube wieder schließen. Nur ganz leicht, sonst nudelt das Gewinde kaputt.
      - Jetzt lässt die Person im Fahrzeug das Pedal los, und zwar komplett und zur Sicherheit Fuß runter.
      - Nun das Pedal wieder komplett treten und unten halten. Ab jetzt wiederholt sich der Vorgang.

      Das Ganze dann gut und gerne 20 x wieder holen. Auf jeden Fall so oft, bis man sicher ist, dass man sicher ist, dass eine Luftblase von oben einmal ganz durch gegangen wäre.

      Mit jedem Treten des Pedals geht Bremsflüssigkeit aus dem Ausgleichsbehälter. Achte darauf dass das Resavoir für die Kupplung nicht leer läuft, sonst pumpst Du von oben wieder Luft rein und alles geht von vorne los. Immer wieder Füllstand prüfen und ggf. nachfüllen.

      Wenn tatsächlich irgendwo Luft hängt, macht es sogar Sinn, erst einmal die Entlüftungsschraube offen zu lassen und mit dem Kupplungspedal die ganze Kupplung leer zu machen.
      Dann den Ausgleichsbehälter komplett bis oben füllen und mit der Arbeit beginnen.

      Hätte dann auch den Vorteil, dass man dann so lange entlüftet, bis keine Luft mehr kommt.
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    • Hallo

      Die Anleitung ist super. Die schleifenden Kupplung könnte man auch kontrollieren, in dem man beide Vorderräder anhebt, so dass sie keinen Bodenkontakt haben. Dann den Motor starten und mit getretener Kupplung kontrollieren, ob sich die Vorderräder mitdrehen bzw. wieviel Kraft ist nötig, dass die Räder stehenbleiben.
      :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:
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    • Hab das Auto gerade von der Kia Werkstatt abgeholt. Wie nicht anders zu erwarten, gehen die Gänge immer noch nicht im Leerlauf rein bzw schwer. Er hat das System mehrmals entlüftet, aber ohne Erfolg. Der Meister meint, dass die neue Kupplung evtl defekt ist (die ich bei kfz...24 gekauft habe). Er wurde jetzt als nächstes eine neue Kupplung von Kia einbauen. Das wären nochmals ca 800€ auf meine Kosten).

      Was mache ich jetzt?
    • Da würde ich mich erstmal fragen, was denn an der Kupplung genau defekt sein soll. Mag ja sein, dass die eventuell nicht so lange hält wie Original, kann sein, dass sie einen schlechteren Reibwert hat. Aber ich würde jetzt noch nicht von einem Defekt der Kupplung ausgehen.

      Kommst Du gut an den Kupplungsnehmer? Dann löse mal die Schrauben. Nur eine Umdrehung. Dann schiebt ihn so weit es geht in die Richtung, in die er drückt. Halte ihn dort und schraub ihn wieder fest. Dann, und wenn Du tatsächlich erstmal mit Kabelbindern oder sonstwas arbeitest, zieh das Kupplungspedal etwas in Richtung Fahrersitz und da, wo dieser Hebel ausgeschlagen, aufgerieben ist, stopfst Du in den zum Geberzylinder hin offenen Bereich des Auges zwischen, was geht. Damit drückst Du den Kolben ein wenig weiter rein und vielleicht reicht das schon, um die Kupplung komplett trennen zu lassen.

      Danach kann man noch andere Dinge schauen, bevor man sich die Arbeit macht, die Kupplung zu tauschen.
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    • Mit der neuen Kupplung bin ich wenn überhaupt 1000 km gefahren. Er meint, dass die vllt einen Schlag hat (weil die Kupplung vermutlich runter gefallen ist, was auch nur Behauptungen sind). Die Kupplung ist von LUK (damit meine ich nicht irgendeine no name Kupplung ist verbaut). Wobei die alte Kupplung noch lange nicht verschlissen war. Aber ich werde die Tage bei einem Kumpel auf der Hebebühne ausprobieren, was du geschrieben hast. Am liebsten würde ich Geber- und Nehmerzylinder ersetzen, um das komplett auszuschließen.
    • Und Dein Kfz-Meister hat keine Meinung dazu?
      Wurde mal nach dem Getriebeöl und insbesondere nach dem Getriebeölstand geschaut?
      Falls die Kupplung noch immer nicht richtig trennt - ist der Ausrücker in Ordnung (unwahrscheinlich, dass da was dran ist)?
      Vielleicht eine Unterlegplatte, die fehlt? Etwas, was vielleicht schon vorher kaputt und verloren gegangen ist?

      Wenn auch alles andere in Ordnung ist, würde ich langsam einen Schaden am Getriebe selbst vermuten.

      Kam das Problem denn plötzlich, oder ist es schleichend gekommen und wurde nur plötzlich bemerkt?
      Jetzt wird es langsam schwer mit Ideen, zumal ja jemand vom Fach schon mehrfach drauf geschaut hat.
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    • @quintin703
      Der Kia-Kfz-Meister denkt, dass die neue Kupplung einen Schaden hat und nicht trennt. Und solange ich nicht von einer Kiawerkstatt die Kupplung ausgetauscht bekomme (Originalteile von Kia), kann er auch nicht weiter mit der Garantie machen, das heißt dann, dass er das Getriebe nicht beanstanden kann.

      Getriebeölstand ist i.O.

      Was meinst du mit Ausrücker?

      Das Problem kam schleichend und wurde langsam immer schlimmer.

      Mein Kia stand 2 Wochen am Flughafen. Nachdem ich vom Urlaub kam und das Auto startete, habe ich den Gang nicht mal raus bekommen (vom 1.Gang den Gang raus), nur sehr sehr schwer. Nach ein paar km wurde es langsam besser.

      Danke euch für jede Idee.

      Das einzige, was mir theoretisch noch übrig bleibt, ist es von einer Kiawerkstatt die Kupplung ersetzen zu lassen für ca 900€. Danach hätte ich wie gesagt Anspruch auf Garantie im Falle eines Getriebeschadens.
    • Der Ausrücker ist der Hebel, auf den der Nehmerzylinder drückt und dessen anderes Ende auf das Ausrücklager drückt.

      Hier auf dem Bild ist er zu sehen.

      [Blockierte Grafik: https://up.picr.de/33261669td.jpg]Und meine Frage, was Dein Kfz-Meister dazu sagt, war auf den Freund von Dir bezogen, der Dir auch die Kupplung getauscht hat.
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