Angepinnt Anleitung für Anfänger: Stromkabel von Batterie in den Innenraum legen

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    • Anleitung für Anfänger: Stromkabel von Batterie in den Innenraum legen

      Wir haben das Kabel letztes Wochenende im Rahmen des Einbaus eines Subwoofers gelegt... die Vorgehensweise ist aber sicher nicht darauf beschränkt, daher hat dies hier seinen eigenen Thread verdient und braucht nicht in einem der "Alles zu..." Threads verschwinden.

      Hallo Leute,
      ich möchte an dieser Stelle eine schrittweise Anleitung für Anfänger posten, wie man bei einem Kia Picanto TA (BJ 2013) ein Stromkabel von Motorraum/Batterie in den Innenraum legen kann. :thumbsup:

      Als unerfahrene Schrauber-Anfänger hatten wir zunächst keine Ahnung und Einschätzung wie einfach oder kompliziert das wird ?( ... die Informationen die man im Internet dazu findet fanden wir doch recht spärlich, unübersichtlich überall verteilt und daher schwer zuzuordnen... frei nach dem Motto von Leuten Erfahrenen Leuten:

      "Schau wo du ein Loch findest... falls nicht bohr dir eins, steck das Kabel durch und fertig" :noahnung:

      Nach vorher großer Aufregung hat sich das als total einfach herausgestellt. Man muss nichts bohren, braucht keine speziellen Werkzeuge und auch sonst keine besonderen Kenntnisse. :thumbup: Auch ließ sich alles recht gut demontieren, ohne das Plastik-Clipverbindungen dabei beschädigt wurden.

      Meine Erfahrung beschränkte sich bisher auf: Kaputte Glühbirnen am Auto tauschen und Reifen wechseln --> Das reicht für das Lösen der Aufgabe vollkommen aus *klatschen*
      Lasst euch bei den Bildern am Anfang nicht von dem roten Kabel irritieren... ich kam teilweise erst beim wieder zusammenbauen auf die Idee Fotos zu machen... und daher ist das eigentlich erst noch zu verlegende Kabel schon mit den auf den Bildern drauf..

      Anleitung: Kabel vom Motorraum/Batterie in den Innenraum legen

      Man braucht:

      • Ein bisschen Geduld und möglichst nicht zu dicke Finger
      • Kreuzschlitz-Schraubendreher
      • Einen Schlitz-Schraubendreher zum vorsichtigen anhebeln von Plastikclips
      • 10er Nuss oder Maul/Ringschlüssel
      • Am besten eine Flachrundzange
      • Einen zuverlässigen, vertrauenerweckenden Wagenheber
      • Aus Sicherheitsgründen etwas, womit man das hochgebockte Auto unterstützen kann, sollte der Wagenheber doch nicht so zuverlässig sein


      Schritt 1:
      Zuerst das Auto auf der Fahrerseite aufbocken und das Rad demontieren. Dann sind alle Befestigungen/Schrauben, die man lösen muss um unter die Radhaus Innenverkleidung zu gelangen gut sichtbar und zugänglich. Es gibt hier 6 Verbindungen die man lösen muss. Ich habe diese in den folgenden Bildern jeweils mit Nummern gekennzeichnet, dass einem die Orientierung etwas leichter fällt.

      Befestigung 1 ist eine auf den Gewindebolzen gesteckte Kunststoffscheibe, die kann einfach vorsichtig mit dem Schraubendreher ein Stück abhebeln, und dann mit den Fingern abziehen.
      Befestigung 2,3,5 sind zunächst nur normale Blechschrauben... die herausdrehen und an einem sicheren Ort verwahren... nicht wundern wenn sich nach dem Lösen der Schrauben noch nichts an der Radhausverkleidung gelockert hat... noch hält das ganze mit Plastikclips... die lösen wir erst später im Schritt 2
      Befestigung 4 ist eine normale Sechskantschraube... Maul-/Ringschlüssel/Nuss verwenden


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      Befestigung 6 ist von unten angebracht und ist ein anderer Typ von Plastikclip als bei 2,3,5. Dort kann man eine Schraube aus Kunststoff mit ca. 1/4 bis 1/2 Umdrehung lösen, und dann vorsichtig ein Stück zu sich ziehen. Anschließend lässt sich die Schraube mitsamt dem "Dübel" ziemlich einfach aus der Bohrung herausziehen. Ich habe kein Bild von der Kunststoffschraube/dübel... aber zur besseren Vorstellung ein Bild von einem sehr ähnlichen Teil beigefügt:

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      Schritt 2:

      Noch hängt die Radhausverkleidung mit den Clipverbindungen fest, die wir mit Lösen der Schrauben 2,3,5 entsichert haben. Um die Clips zu lösen, kann man die Finger von links her unter die Radhausverkleidung stecken (Die ist biegsam genug) und kann dann die 3 verbliebenen Clips ertasten.

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      Die Clips sehen so aus, und können dann, in dem man sie mit den Fingern hinter der Radhausverkleidung entsprechend zusammendrückt sehr leicht entfernt werden.

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      Die in Richtung Fahrzeugheck gerichtete Hälfte der Radhausverkleidung ist nun gelöst und kann vorsichtig etwas aufgezogen werden. Dabei wird sofort ein mit einem Gummistöpsel verschlossene Öffnung in der Karosserie sichtbar. Diese Öffnung ist unser Tor zum Ziel... sie kommt im Innenraum neben dem Hebel für die Entriegelung der Motorhaube heraus. Auf den folgenden Bildern hatte ich den Stöpsel schon entfernt und beiseite gelegt.

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      Die Durchführung ist mit Dämmschaum ausgeschäumt... aber durch diesen lässt sich ohne Probleme mit dem Finger ein Loch durchbohren sodass man im Innenraum ankommt.

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      Schritt 3:

      Innen muss man um ans andere Ende der Öffnung zu kommen die Türleistenverkleidung entfernen... Die Leiste einfach so nah wie Möglich im Bereich der B-Säule anpacken und nach oben wegziehen. Nur etwas aufpassen, dass man nicht am Hebel für die Motorhaubenentriegelung hängen bleibt.

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      Jetzt kommen Bilder, wie das ganze aussieht, wenn die Leiste entfernt ist.
      Bitte nicht von den frei liegenden Sicherungen irritieren lassen... wir hatten noch viel mehr Teile entfernt gehabt als eigentlich notwendig gewesen wäre... Wenn die Leiste entfernt ist, kann man auch eine Verschraubung erkennen, die man mit Zuhilfenahme einiger zusätzlicher Unterlegscheiben ideal als Massepunkt nehmen kann.

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      Am einfachsten geht es, das Kabel vom Radkasten her in den Innenraum vorzuschieben. Am besten macht man dies zu zweit, dann kann der eine schieben und der andere schaut und nimmt das andere Ende entgehen und zieht daran.

      So sieht das Resultat dann aus:

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      Schritt 4:

      Wie kommen wir nun in den Motorraum? Neben dem Stoßdämpfer und der Fahrwerksfeder können wir eine Öffnung erkennen, durch die bereits ein Kabel geht. Dieses Kabel ist das Kabel zum seitlichen Blinker. Diese Öffnung benutzen wir für das Legen unseres Stromkabels.

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      Wo man im Motorraus rauskommt, ist etwas schwierig zu erkennen. Am besten ist es, wenn einem jemand hilft und mit einer Taschenlampe in die Öffnung leuchtet ,während man in den Motorraum schaut. Dann lässt sich leicht erkennen wo das Licht herkommt ---> Dort ist die Öffnung ;)

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      Zunächst müssen wir jetzt noch daran denken, dass es im Radkasten sehr oft sehr feucht ist und wir deshalb die Öffnung zum Innenraum UNBEDINGT WIEDER ABDICHTEN MÜSSEN und zwar indem wir den Gummistöpsel aus Schritt zwei nicht vergessen. Der Gummistöpsel ist aus einem sehr zähen Gummi... mangels geeignetem professionellen Werkzeug, hab ich zunächst eine der Blechschrauben mittig in den Gummistöpsel geschaubt um eine "Durchbohrung" zu erhalten. Der Gummistöpsel ist aber so zäh, dass er sich quasi wieder verschließt, wenn man die Schraube wieder rausdreht. Egal, ein Löchlein ist nun drinn. Jetzt kann man einfach die Spitze einer Flachrundzange durch den von der Schraube geschaffenen Kanal stecken, die Zange dann spreizen, das Stromkabel dazwischenklemmen und durch den Gummistöpsel ziehen. Das geht relativ schwer... heißt aber auch dass das sicher dicht ist.. ohne zusätzliches Silikon oder ähnlich.
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      Dann einfach das Kabel vom Radkasten durch die Öffnung in den Motorraum durchschieben, am besten mit Hilfe von jemand anderem und sich einen Weg zum +-Pol der Batterie suchen...

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      Wie man das Kabel dann im Motorraum noch verlegt, bleibt jedem selbst überlassen. Es gibt dort auch genügend Stellen, wo man es mit Kabelbindern an anderen Kabeln befestigen kann. Unbedingt drauf achten, das das Kabel nirgends an der Karosserie scheuert. Lieber zuviele Kabelbinder verwenden, als zu wenige.

      Ich rufe nochmal dieses Bild vom Anfang in Erinnerung.

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      Und schon ist man eigentlich fertig. Alles ein bischen in Ordnung bringen und die abgebauten Teile wieder in umgekehrter Reihenfolge montieren.

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      Ich hoffe die Anleitung wird jemandem weiterhelfen, bzw. die Angst nehmen das ganze selbst zu machen. Mit ein bischen Geduld und geschicklichkeit braucht man dafür jedenfalls keine Werkstatt. *klatschen*
    • Hallo Kollegen

      Zuerst einmal vielen Dank für die tolle Anleitung! Ich habe mir ebenfalls den Kopf stundenlang zerbrochen, wie zum Geier man das Kabel ohne zu bohren in den Innenraum kriegt (Subwoofer Beifahrersitz, Doppel-Din-Umbau). Dass sich anscheinend die Picanto-Gefolgschaft, welche das gleiche Problem hat, in Grenzen hält, lässt sich auf Google und Youtube nichts Brauchbares finden. Deshalb nochmals Danke!

      Nun, die Sache funktioniert allerdings nur wie oben beschrieben bei Picantos, welche KEINEN Seitenschweller haben! Für all jene, welche den Seitenschweller haben - ja, es geht auch! Aber eben mit mehr Aufwand... :kopfkratz:

      idk schrieb:

      Noch hängt die Radhausverkleidung mit den Clipverbindungen fest, die wir mit Lösen der Schrauben 2,3,5 entsichert haben. Um die Clips zu lösen, kann man die Finger von links her unter die Radhausverkleidung stecken (Die ist biegsam genug) und kann dann die 3 verbliebenen Clips ertasten.
      Ab hier ändert sich das Ganze ein wenig:
      Da ihr wegen des Schwellers die Schrauben 2/3/5 NICHT lösen könnt (ausser man demontiert den Schweller!), muss die GANZE Radhausverkleidung gelöst werden. Das sind einfach ein paar Schrauben mehr und alle gut ersichtlich. Fotos habe ich hier keine, ist aber nicht notwendig. Die Schrauben sind alle gut ersichtlich und logisch angeordnet.
      Nun also lösen wir die Radhausverkleidung von der Front her. Diese ist sehr biegsam und lässt uns so Platz, um den beschriebenen Stopfen zu entfernen. Wohlverstanden, die Radhausverkleidung hängt immer noch an den Schrauben 2/3/5! Wir können nun aber ohne Probleme den Stopfen mit den Händen erfühlen und demontieren! Ab hier kann wieder auf die erwähnte Anleitung zurückgekommen werden.

      Bei mir hat dies alles gut funktioniert und ist wirklich auch von einem NICHT-Mechaniker machbar.

      Noch schnell ein paar Wort zu mir (da ich ja neu bin):

      2015er Picanto gekauft (als 2.-Auto). Ein 46-jähriger Familienvater mit SMART-Vorgeschichte. Weiter habe ich noch einen VW T6 Multivan. Ich komme aus dem Zürcher Weinland. Ich hoffe, ich kann auch den einen oder anderen Beitrag im Forum leisten.

      In diesem Sinne
      Gruss Lars :bye: