Hallo zusammen,

Mein Carni bereitet mir Kopfschmerzen...

Folgendes ist passiert:
1. Zündkerzen wurden gewechselt (Original Zündkerzen verwendet, wie beschrieben: PFR6N-11 von NGK.
2. Bei der Gelegenheit auch gleich den Zündkabelsatz gewechselt.
3. 270km gefahren (Start mit Benzin, Rest mit Gas) Alles einwandfrei, kein Ruckeln, nichts
4. Auto über Nacht abgestellt, Gas leer
5. 25 km mit Benzin (also besser: Super - ROZ 95) gefahren, nichts gemerkt.
6. Auto 2 Stunden nach dem Abstellen neu gestartet
=> Sprang nicht an.
=> Gas gegeben, nochmal gestartet, Motor kommt. (Aufheulen möchte ich nicht sagen, halt "Hochdrehen", wenn man mit Gas startet).
=> Gas sofort los gelassen
=> Motor geht aus.
=> Motor war nicht mehr zum Starten zu bringen
7. OBD-Anzeige erkennt zwar das Steuergerät (ISO 14230 - FI KW:8FE9), nachdem er es gesucht hat, aber es zeigt keine Werte an.
Dieses OBD-LCD-Panel zeigt sonst in Echtzeit alle möglichen Werte an, aber jetzt bleibt es leer. Das Motorsteuergerät wird, wie geschrieben gefunden, aber das war's. Wenn ich das OBD-Gerät vom Bus abklemme und einschalte, sucht es das Motorsteuergerät, findet es nicht (wäre ja noch schöner ) und schaltet sich dann ab. Wenn es mit dem Bus verbunden ist, schaltet es sich nicht ab.

Das Auto startet einfach nicht. Orgeln geht, aber das war's. Benzinpumpe läuft.

Kann das auf ein defektes Motorsteuergerät hindeuten (hat jetzt ca. 250.000km) und wenn ja, wo ist es zu finden? - Ihr wisst, mein Carni ist vollgestopft mit zusätzlicher Elektronik. Das Meiste unter dem Schaltknauf in der Mittelkonsole, weil da so schön viel Platz ist. Wenn das Steuergerät nun da drinnen sitzt, dann finde ich bestimmt keine KIA-Werkstatt, die das tauscht... Daher die Frage. Wenn es woanders sitzt, ist es vielleicht problemloser.

Habt Ihr einen Tipp, wie ich meinen Carni wieder gangbar mache? - Ich bin am Umziehen (Ende des Monats muss die Wohnung leer sein) und da kommt dies natürlich zur Unzeit...

Vielen Dank vorab für Eure Tipps.

Euer aenigma

Hi Pitt,
vielen Dank für die schnelle Antwort.
Das Motorsteuergerät habe ich gefunden und die Steckverbindungen angeschaut. Sie sind in Ordnung. Nun habe ich - die Stecker abgeklemmt und das Auto über Nacht stehen gelassen. Heute habe ich sie wieder angeklemmt und die Zündung eingeschaltet (nicht gestartet), sofort hat mein OBD-Gerät das Steuergerät erkannt und auch die Werte angezeigt (Schön konnte man es am Drosselklappenpoti merken, Wenn man auf das Gaspedal gedrückt hat, kam sofort der Wert).
Also in diesem Zustand schien das Motorsteuergerät zu funktionieren.
Dann habe ich den Motor zu starten versucht, aber die Batterie war zu schwach und der Anlasser hat nur 3-4 Umdrehungen gemacht. Während des Startvorgangs geht das OBD-Gerät immer aus, weil es am Zündplus hängt.
Dann habe ich einfach nochmal die Zündung eingeschaltet und das OBD-Gerät hat wieder die Werte angezeigt, wie es sein soll.
Dann habe ich eine Starthilfebatterie mit angeschlossen und den Startvorgang wiederholt. Der Anlasser drehte jetzt zwar richtig und auch so lange, wie ich den Zündschlüssel gedreht hielt, aber das Auto sprang nicht an.
Dann wieder komplett den Zündschlüssel gezogen und wieder ins Schloss gesteckt Wieder auf "Zündung" gestellt, OBD-Anzeige erkannte das Motorsteuergerät wieder, aber keine Werte.
Selbst ein kurzes Entfernen und wieder Einstecken der Stecker am Steuergerät brachte nichts.

Das heißt:
Wenn das Steuergerät längere Zeit abgeklemmt ist und die Batteriespannung nicht ausreicht, den Starter mehr als 3-4 Mal zu drehen, funktioniert das Steuergerät und liefert Werte.
Sobald die Batterie "Kraft" hat und der Anlasser länger gedreht hat und auch Gas gegeben wurde, funktioniert das Steuergerät nicht mehr.

Irgendwie kann ich nicht 100%ig glauben, dass das Steuergerät defekt ist, wahrscheinlich will ich es halt nicht wahr haben. Ein neues kostet 2536 Eur. Ein neuer gebrauchter Carnival mit 150.000 Kilometer weniger kostet 2900 Eur und ist 4 Jahre jünger.
Allerdings muss die Gasanlage umgebaut werden und wie es mit Motor und Zahnriemen ausschaut weiß ich auch nicht... Letztes Jahr wurde bei meinem Carni der Motor überholt, ZKD + Zahnriemen getauscht und so weiter. Echt schlimm und schade für das Geld.

Hat einer von Euch eine Idee, in welche Richtung ich suchen könnte? Vielleicht ist es ja doch "nur" ein Sensor, der eine Leitung gegen Masse zieht und das Steuergerät damit ausknockt.

Vielen Dank vorab

Euer aenigma

Hi Pitt,
kann man das Motorsteuergerät denn einfach so tauschen? Ich bin der Meinung, irgendwo gelesen zu haben, dass das Motorsteuergerät und die Wegfahrsperre und noch andere Steuergeräte genau aufeinander programmiert sind. Wenn das bei meinem Carni nicht so ist, wäre das ja prima, weil in der Bucht eines angeboten wird für knapp unter 100 Eur. Das könnte ich dann ja kaufen und einbauen.

@Axel
Hmm, das klingt auch nachvollziehbar, aber müsste dann die OBD-Anzeige die Werte nicht immer anzeigen, und nicht wieder damit aufhören, wenn mit einer anderen, guten Batterie der Anlasser mehrfach drehte?

Da kommt mir grad noch eine Idee zur Wegfahrsperre:
Es gibt ja auch dieses Notstart-Programm. Da braucht man aber einen 4-stelligen Code. Wie kommt man denn an den? Damit könnte die Wegfahrsperre doch manuell freischalten, oder?

Euer aenigma

Hallo zusammen,

neuer Zwischenstand...

Nachdem ich am Motorsteuergerät geprüft hatte, ob die Versorgungsspannung am Pin4 anliegt und dem nicht so war, habe ich das Hauptrelais geprüft, weil das Steuergerät darüber versorgt werden soll. Das Hauptrelais schaltete aber. Nun habe ich mir, da ich den Sicherungskasten im Motor schon mal offen hatte, jede Sicherung einzeln vorgenommen und durchgemessen und siehe da... Die Sicherung 15A - "Injection" war defekt.
Habe sie durch eine neue 15A-Sicherung ersetzt und nun sprang das Auto wieder an. Die OBD-Werte wurden auch wieder richtig angezeigt.
Dass das Motorsteuergerät trotz der defekten Sicherung vom OBD-Gerät erkannt wurde, kann ich mir nur so vorstellen, dass es über den anderen PIN (ich glaube 15) mit Batteriespannung versorgt wird und diese nicht über die 15A-Injection-Sicherung läuft. Diese Spannung hatte ich nämlich gemessen, als die Sicherung noch defekt war. Zum Starten reicht das aber offensichtlich nicht aus.

Also Probefahrt und nach 10 Kilometern... Wieder liegen geblieben.

Nun wusste ich ja schon, wo ich suchen muss, und tatsächlich, die Injection-Sicherung war erneut defekt. Nun hatte ich keine 15A mehr und habe eine 10A-Sicherung eingebaut. Diese löste beim Starten sofort aus. Nun habe ich eine 20A eingebaut, dass ich wenigstens wieder zur Werkstatt zurück käme. Diese hat dann auch wirklich gehalten. Allerdings kommt sie wieder raus, weil wenn da 15A rein müssen, dann kommen da auch 15A rein. Ein 30er Set 15A-Sicherungen habe ich jetzt schon mal gekauft, weil ich mir vorstellen kann, dass während der Fehlersuche noch mehr ihren Geist aufgeben werden.

Nun stellt sich natürlich die Frage, was alles an dieser 15A-Sicherung hängt.
Also das Motorsteuergerät schon mal, soviel steht fest. Und dann? Noch was?

Da das Auto auf Gas umgebaut ist und die Gaseinspritzdüsen vom Gas-Steuergerät nur umgeschaltet werden, habe ich seinerzeit die Anschlüsse der Düsen umlöten müssen. Diese habe ich mit Isolierband abisoliert.
Meine Vermutung geht nun dahin, dass sich aufgrund der Motorhitze (immerhin ist das schon seit ca. 100.000km so) das Isolierband gelöst hat und ein Pin einer Einspritzdüse an den Motorblock und damit gegen Masse geht, was natürlich das Auslösen der Sicherung provozieren würde. Das wissen wir aber erst kommende Woche, weil wir da die Gas-Düsen eh austauschen wollen.

Meine Frage an Euch ist, was alles an dieser Sicherung "Injection" hängt, dass ich die anderen Verbraucher und deren Zuleitungen auch gleich prüfen kann, wenn schon das halbe Auto zerlegt ist (der Ansaugkrümmer muss runter für den Düsenwechsel.

Vielen Dank schon mal vorab.

Euer aenigma

Hallo Stefan,

vielen Dank für die Antwort, der Fehler ist gefunden , das glaubt kein Mensch, was es war...

Wie wir wissen, ist mein Carni auf Gas umgebaut. Es roch im Motorraum nach Gas. Mit dem "Schnüffler" (Gas-Detektor-Gerät) konnten wir das Leck nicht direkt finden, es hatte aber den Anschein, dass eine der Gasdüsen undicht ist. Also haben wir den ganzen Luftansaugtrakt ausgebaut (vorher natürlich die Dichtungen bestellt) und dann die erste Gas-Düse. Und wir trauten unseren Augen nicht. Total verrostet.
Die anderen 5 ebenfalls. Die Düsenhalterungen haben wir dann sauber gemacht und die Düsen durch neue ersetzt.
Seither löst die Sicherung nicht mehr aus.

Auf Benzin lief er jetzt schön, nur beim Gasbetrieb war nicht mehr als Standgas drin. Unter Last ging der Motor sofort aus.

Stellte sich natürlich die Frage, wie da Wasser ins System kommt.
Auch das konnten wir klären. Hinterm Tankdeckel, wo wir den Stutzen für den Gas-Tank-Anschluss verlegten, tropft offenbar Wasser bei Regen rein. Und das findet seinen Weg bis in den Tank. Ich habe zwar gemerkt, dass Wasser in dem Anschlussstück ist, wenn es regnete, habe es aber immer vor dem Tanken mit einem Taschentuch raus gesaugt. Offenbar kroch aber das Wasser die Nacht über schon in den Tank und was ich da weg gemacht habe, war - hmm, sagen wir mal "Der Tropfen vom heißen Stein"
Nun ja, bei der Gelegenheit haben wir nun gleich den Tank ausgebaut und nachgesehen, ob da Wasser drinnen ist. Und: ja. Ca. 250 ml
Dieses Wasser hat natürlich auch den Kraftstofffilter, der im Tank verbaut ist, zu gesetzt und damit die Gas-Zufuhr reduziert, dass nur Standgas möglich war.

Also neuer Filter rein und Tank wieder eingebaut. Testen kann ich es noch nicht, weil offenbar bei der Gelegenheit noch das Magnetventil, das für die Abschaltung der Gaszufuhr zuständig ist, kaputt ging. Das müssen wir noch ersetzten und dann schauen wir mal. Termin ist am kommenden Freitag.

Das war mal eine krasse Fehlersuche...

Aber echt von ganzem Herzen nochmal vielen lieben Dank an Euch, dass Ihr mir geholfen habt mit dem Steuergerät, weil nur durch diesen Stecker bin ich auf die defekte Sicherung aufmerksam geworden.
Ich hatte schon höchste Bedenken, dass es sich um einen Totalschaden handelt und fuhr sogar schon einen anderen Carnival Probe.


Schöne Grüße

Euer aenigma

Ja, das dachte ich mir erst auch, aber von wo soll es sonst kommen? - Der Tank ist dicht, die ganze Anlage ist dicht, es riecht nicht nach Gas (außer jetzt zum Schluss vor der Reparatur). Also kann nichts so undicht sein, dass Wasser rein käme. Deshalb habe ich mir auch nie Gedanken gemacht, wenn diese 3mm Wasser in dem Anschluss für den Füllstutzen standen und habe sie vor dem Tanken einfach mit einem Taschentuch aufgenommen.

Vielleicht nutzte das Wasser den Kapillar-Effekt, oder es war tagsüber einfach warm, das Gas, das sich in dem Schlauch vom Einfüllstutzen zum Tank befand, dehnte sich aus und ging in den Tank. In der Nacht war dann weniger Gas in dem Schlauch und das Wasser konnte rein und ich habe es beim nächsten Tanken in den Tank gedrückt mit dem neuen Gas.

Ich weiß es einfach nicht, wie das da rein kommt, ich vermute halt, über den Tankstutzen. Diesen werde ich jetzt immer mit einem Plastik- oder Gummiteil verschließen und damit ist dann zumindest ausgeschlossen, dass das Wasser von da auf jeden Fall nicht mehr rein kann.

Schöne Grüße

Euer aenigma

Hi Carsten,

ja, genau so stelle ich mir das vor. Wüsste nicht, wie sonst Wasser in ein geschlossenes System kommen soll.
Vielen Dank für den Link. War echt interessant.

Schönes Wochenende

Dein aenigma