AHK abnehmbar beim SW

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    • Ich habe es getan und vorletztes Wochenende eine Anhängerkupplung bei meinem 2013 1.6 CRDI mit 110PS selbst nachgerüstet. Hier nun ein kurzer Erfahrungsbericht. Da der Bericht für eine Nachricht zu lang ist, habe ich ihn in 3 Postings geteilt. Hier nun Teil 1/3:

      BOM
      • 1x verstärkte Federn für die Hinterachse: MAD HV-373148 (vom günstigsten Onlinehändler für ca. ca. 220€)
      • 1x Anhängerkupplung: Auto Hak T66V (vom günstigsten Onlinehändler für ca. ca. 210€, von unten gesteckt, 1,5t Anhängelast, 80kg Stützlast))
      • 1x Kabelsatz: original KIA* für 13-poligen Stecker, Teilenummer A2621ADE00CP (neu über eBay Kleinanzeigen für ca. 40€)
      • 1x Sicherungshalter: LITTELFUSE 178.6105.0001 (für Klemme 15 Ergänzung, identisch zum originalen Kabelsatz, von Bürklin für ca. 15€)
      • 1x 12V Relais (von Conrad für 3€)
      • 8m KFZ-Leitung 1,5mm² (für Klemme 15-Ergänzung)
      • 10x Befestigungsclipse für die Verkleidung im Kofferraum (die brechen beim Ausbau, ich habe mit dem 3D-Drucker Ersatzteile aus TPU gedruckt)
      • Kleinkram: 2x Ringöse M6 1,5mm², 5x Kabelschuh 6,35mm 1,5mm², 1x Sicherung 15A, 25m Tesa 51608 Gewebeband für Kabelbäume, KFZ-Dichtmasse, M10 Gewindeschneider, WD40
      * Kia liefert einen Kabelsatz von ESC aus den Niederlanden mit einer Dose "Made in Germany". Die Teilenummer von ECS lautet KI-064-DH.


      Mechanik

      Ich habe zuerst die verstärkten Federn eingebaut. Das geht nach Anleitung selbst als Laie in ca. 1-1,5h. Dazu habe ich das Auto im Carport an der Hinterachse beidseitig aufgebockt und die Räder entfernt. Anschließend kann man die Radaufnahme von unten mit dem Wagenheber abstützen und die Schrauben an der Aschaufnahme und dem Stabi lösen. Wenn mann dann den Wagenheber senkt, kann man die untere Achsaufnahme nach unten wegschwenken. Dabei fällt einem die Feder schon fast von allein entgegen. Danach habe ich die Federaufnahme und die Gummis gereinigt und alles mit den verstärkten Federn in umgekehrter Reihenfolge zusammengebaut. Die zweite Seite funktioniert genauso. Ggf. braucht man kurzzeitig eine zweite Person beim Zusammenbau, die mit dem Wagenheber die Achsaufnahme wieder nach oben drückt, während man selbst das Gewinde vom Stabi wieder ins Loch einfädelt. Die Räder lässt man für die folgenden Schritte demontiert und das Fahrzeug hinten weiterhin beidseitig aufgebockt.

      Bei der Anhängerkupplung macht man am Besten zuerst die Gewinde am Fahrzeug sauber. Pro Seite gibt es drei bisher ungenutzte Löcher im Längsträger, die von innen ein M10-Gewindestück eingeschweißt haben. Mit WD40 und einem M10-Gewindeschneider habe ich vorsichtig die Korrosion der letzten acht Jahre entfernt. Danach folgt man der Anleitung von Auto HAK. Zuerst müssen die Rücklichter raus und die Stoßstange ab. Dazu müssen außen die Radhausschalen im hinteren Bereich gelöst werden und im Kofferraum muss alles raus (Kofferraumboden, Seitenverkleidungen). Sämtliche Befestigungsclipse gehen bei der Demontage kaputt und müssen später ersetzt werden. Am linken Befestigungspunkt der Stoßstange ist das Kabel zur Einparkhilfe mit einem Stecker. Dort nicht nur den Stecker ziehen sondern auch die verblieben Buchse vom Stoßstangenträger ausclipsen -- die Buchse hängt nämlich am fahrzeugseitigen Kabelbaum und der Stoßstangenträger wird mit der Stoßstange abgenommen. Zur Demontage der Stoßstange gibt es nach dem Lösen aller Clipse und dem seitlichen Ausrasten am Übergang zum Radlauf pro Seite noch zwei Schrauben, die am Heck durch das Abschlussblech von vorn nach hinten in Richtung der Stoßstange geschraubt sind. Ich habe anschließend die Einzelteile der Anhängerkupplung vormontiert und gemäß Anleitung die einzelnen Baugruppen am Fahrzeug montiert. Ergebnis nach ca. 4h: Alle Metallteile waren mechanisch fest mit dem Fahrzeug verbunden.

      Ich habe anschließend erst einmal um die Elektrik direkt an der Anhängerkupplung gekümmert. Der Kabelsatz hat einen Strang für die 13-polige Dose und eine passende Gummimanschette für das Loch, das im Kofferraumboden direkt neben der zukünftigen Dose ist. Also einfach Kabel durch die Manschette fädeln, Kabelenden nach Anleitung mit den korrekten Pins der Diese verschrauben und Dose monieren. Anschließend kann man die Stoßstange und die Unterbodenverkleidung auf der Fahrerseite nach Anleitung ausschneiden und montieren. Danach können die Innenradhäuser und die Rücklichter auch wieder montiert werden. Dann können die Räder dran und das Auto wieder auf den Boden. Den Wagenheber und einen Bock braucht man nämlich gleich wider.

      Elektrik

      Der Kabelstrang zum Motorraum wird beim KIA-Kabelsatz als zwei einzelnen Kabel mit vorkonfektionierten Sicherungshaltern geliefert (1x 15A für Dauerplus bzw. Klemme 30, 1x 20A für die Versorgung des Elektronikmoduls). Ich habe da noch ein weiteres Kabel dazugelegt, dass dann im Kofferraum über ein Relais von der Zündung geschaltet wird (1x 15A, dafür wird der zusätzliche Sicherungshalter nebötigt). Die einzelnen Kabel habe ich mit dem Tesa 51608 zu einem ordentlichen Kabelbaum gebunden, so dass nirgendwo ein Kabel scheuern oder klappern kann. Zum Verlegen des Kabelbaums bockt man erst einmal das Auto vorn links auf und demontiert das Vorderrad sowie das Innenradhaus. Mir kam dabei erst einmal ein gutes Kilo nasser Sand entgegen, der sich hinter dem Innenradhaus in Richtung Fahrertür abgesetzt hatte. Der nasse Dreck stand da bereits ca. 15cm hoch. Ich kontrolliere jedenfalls beim nächsten Radwechsel auch die rechte Seite.

      Zum Verlegen des Kabelbaumes nimmt man erst einmal den Innenraum weiter auseinander: innere Fensterverkleidung hinten links, linke Seite der Rücksitzbank, Innenverkleidung des linken Schwellers hinten und vorn, Kunststoffabdeckung unter dem Hebel zum Öffnen der Motorhaube sowie links hinten die Kunststoffverkleidung um den Gurt. Das Verlegen des Kabelbaumes startet man direkt an der Batterie, geht hinter dem Scheinwerfer der Fahrerseite ins Innenradhaus und folgt dort dem schon vorhandenen Kabel bis zum Übergang zum Innenraum. Überall wo original schon ein Kabelbinder oder Befestigungspunkt war, habe ich mit einem zusätzlichen Kabelbinder den neuen Kabelbaum fixiert. Der Übergang zum Innenraum ist ein Stopfen in Richtung Fahrertür, ca. 20cm oberhalb der Fahrzugunterkante (5cm über dem nassen Sand!). Ich habe versucht, in den Stopfen ein Loch für die Kabel zu machen. Der Stopfen ist mi dabei gerissen und statt einem Loch hatte ich dann einen Schlitz. Ich habe den Stopfen trotzdem auf das Kabel gefädelt und zum Schluß mit Karrosseriedichtmasse nachgeholfen. Wenn man den Kabelbaum dann durch das Loch vom Stopfen fädelt, kommt man innen in Fahrtrichtung kurz vor dem Hebel zum Öffnen der Motorhaube raus. Von dort geht es entlang des linken Schwellers und entlang bereits vorhandener Kabel bis in den Kofferraum. Im Bereich des hinteren Gurts wird es tricky: hier darf man nicht mehr den vorhanden Kabeln folgen sondern muss unter der Gurtrolle durch -- ansonsten sind später die Kabel zu kurz. Im Bereich der Gurtrolle ist übrigens auch der Massepunkt. Dort müssen alle verblieben Ringösen vom KIA-Kabelbaum ran und ich habe noch eine zusätzliche Ringöse samt Kabel für ein Relais mit angeschlossen (wird für das Zündungsplus/Klemme-15 gebraucht). Zum einfachen Fädeln habe ich übrigens ein Stück PETG-Filament vom 3D-Drucker ans Ende des Kabelbaums gebunden. Damit bin ich dann problemlos überall durchgekommen und konnte den Kabelbaum daran hinterherziehen. Ein Stück Trimmerfaden funktioniert bestimmt genauso gut. Anschließend habe ich das Auto erst einmal von vorn bis zum Rücksitz wieder zusammengebaut.

      Im Kofferraum selbst wird die gesamte Elektrik hinter der linken Seitenverkleidung vor dem Rücklicht verbaut. Vorher muss noch ein Kabelstrang zum rechten Rücklicht verlegt werden. Dieser Kabelstrang ist schon in einem Schutzschlauch aber ich habe es dennoch geschafft, ein zusätzliches Kabel einzuziehen. Mit dem zusätzlichen Kabel habe ich bei der Zigarettenanzünderdose im Kofferraum das Zündungsplus zum Schalten meines Zusatzrelais abgegriffen. Wenn man mit diesem Kabelbaum oberhalb der Kofferraumwanne entlang des Fahrzeughecks verlegt, muss man aufpassen, dass man keine Kabellänge verschenkt. Die ist nämlich knapp bemessen. Der Kabelstrang zum rechten Rücklicht sowie der Kabelstrang zur Dose der Anhängerkupplung werden mit dem mitgelieferten Schaumtapeabschnitten an fünf oder sechs Stellen direkt ans Blech geklebt. Das Tape klebt exakt einmal und hält dann sofort bombenfest. Nach dem Verlegen der Kabel folgt man der Anleitung zum Verbinden aller Stecker zur Elektronikbox und zu den einzelnen Kabelsträngen. Es bleiben dann nur lose Kabelenden für Einparkhilfe, Rückfahrscheinwefer, Nebelschlussleuchte und Zusatzrelais übrig. Die Kabel für die Einparkhilfe sind bei einer originalen Einparkhilfe nicht nutzbar und ich habe sie daher aus dem Stecker ausgepinnt und so rückstandslos entfernt. Die Kabel für Rückfahrscheinwerfer und Nebelschlussleuchte gehen zum Kabelstrang, der an der D-Säule in Richtung Dachhimmel/Heckklappe verschwindet. Dort muss man den vorhandenen Kabelbaum auf ca. 10cm Länge öffnen, mit einer Mischung aus Messung und Trial-and-Error die richtigen originalen Kabel für Rückfahrscheinwerfer und Nebelschlussleuchte rausfischen und dann nach Anleitung verbinden. Das Zusatzrelais bekommt das Schaltsignal von der Zigarettenanzünderbuchse im Kofferraum (Zusatzkabel im Kabelbaum zum rechten Rücklicht), Masse vom originalen Massepunkt (zusätzliche Ringöse) und der eigentlichen Stromversorgung vom mit 15A abgesicherten Kabel aus dem Motorraum. Das so geschaltete 15A-Zündungsplus geht in die letzte freie Steckverbindung zur Anhängerkupplungsdose. Anschließend habe ich alle freiliegenden Kabel mit Tesa 51608 umwickelt, mit Kabelbindern in der nähe originaler Kabelbinder oder Befestigunsgpunkte fixiert und den gesamten Innenraum unter Verwendung meiner 3D-gedruckten flexiblen TPU-Clipse zusammengebaut. Das Ganze hat mich insgesamt nochmal 5h gekostet.

      Letzter Akt

      Damit alles funktioniert, müssen im Motorraum die Ringösen vom Kabelbaum im Sicherungskasten neben der Batterie ans Dauerplus angeschraubt und drei Sicherungen in die Sicherungshalter gesteckt werden (15A Dauerplus für Hänger, 15A Zündungsplus für Hänger, 20A Versorgung Elektronikmodul). Anschließend habe ich einmal mit dem Multimeter an der Dose alles geprüft. Ohne angesteckten Anhänger werden bei der KIA/ECS-Lösung die Rückfahrscheinwerfer und Nebelschlussleuchte nicht geschaltet. Die Signale für Blinker, Rücklicht und Bremslicht liegen bereits ohne Anhänger direkt an der Dose an. Die originale Einparkhilfe muss bei der KIA/ECS-Lösung mit dem original vorhandenen Taster neben dem Schaltknauf bei jedem Rangieren mit Hänger manuell ausgeschaltet werden.

      Abschließende Bemerkungen

      Ich muss nun noch die Scheinwerfer neu einstellen und wegen den Federn zu einem/r Sachverständigen, um den fachgerechten Einbau bestätigen zu lassen. Dann bin ich fertig. Der erste Härtetest steht im November an: 1000km mit einem 2t-Hänger (4m lang, 2m hoch, mit Plane).
    • Läßt sich eigentlich das dicke Vierkantrohr der AHK (das Hauptrohr hinten quer) in eingebautem Zustand konservieren?

      Meine AHK (die ich einbauen möchte) hat links und rechts aussen (am vierkantrohr) jewiels ein kleines Loch (wo man mit der Hohlraumsonde drankommt)
      Komm ich dort links und rechts in einbautem Zustand dran?


      ps: ich hab grad nichts zum konservieren hier, möcht sie aber evlt morgen oder übermorgen einbauen. aussen werd ich sie mit fett abwischen. aber innen würd ich gerne nach dem einbau irgendwas machen.
    • Ahk angebaut. Frage beantwortet. man kommt noch dran (auspuffseitig direkt zugänglich. fahrerseitig müßte die kleine Blende unterhalb der Stoßstange nochmal weg. Dann kommt man mit der Hohlraumsonde in die AHK.
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      Nächste Frage:
      Meine Westfalia Anleitung für den E-Satz möchte für die Plusleitung bis in den Motorraum. Die Anleitung für den originalen Kia E-Satz ebenfalls. dort wo der Seilzug für die Motorraum durchgeht käme man wohl durch (bin aber auf die schnelle nicht durchgekommen...hab zum drücken eine bremsbowdenzughülle von fahrrad genommen aber kommt nicht durch)
      ABER man muss offenbar gar nicht in den Motorraum (was mir lieber wäre...)
      Bei der Anleitung von Jaeger mvg-ahk.de/out/media/5480f.pdf (im pdf Dokument seite 20) ist zu sehen, dass die Sicherung unten links im Sicherrungskasten Fahrerfußraum benutzt wird.
      Laut Kia ist die mit "spare" fuse-box.info/wp-content/uploa…_20180329045334131_in.jpg bezeichnet.

      Original Steckt dort eine 20A Sicherung drin und Dauerplus 12v ist auch drauf.

      Meine Frage:
      Hängt auf dieser Spare sicherung Serienmäßig schon irgend ein Verbraucher drauf oder kann man die komplett ziehen und Plusseitig ein Kabel incl Sicherung einstecken?

      Würd gern einfach ein Kabel mit fliegender 20a Sicherung einstecken also keinen MiniSicherungsStromdieb (manipulierte Sicherung)

      Noch schöner wäre natürlich wenn man wüßte ob hinter der Spare sicherung vom Sicherungskasten ein Kabel abgeht (und ggf irgendwo leer lieg oder gar mit stecker).
      Vielleicht weiß das ja jemand (Kabelfarbe usw)